Rudolf Johann Spulka
Schuhmachermeister. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Rudolf Johann Spulka wurde am 1.11.1895 in Radostitz (Radhostice, Böhmen) geboren. Er war Schuhmachermeister in Wien. Von 1918- 1923 war er Mitglied der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich. Er schloß sich auch der Gewerkschaft der Schuhmacher und Hausbesorger an.
Kommunistischer Widerstandskämpfer
Rudolf Johann Spulka war ein kommunistischer Widerstandskämpfer. In seiner Werkstatt fanden illegale Treffen statt.
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Am 6. 2. 1942 wurde Rudolf Johann Spulka verhaftet und am 23. 9. 1942 gemeinsam mit Margarethe Jost, Theodor Bela Gindra, Gustav Srch und Theodor Pawlin (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 15.1.1943 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.
Aus dem Tagesbericht der Gestapo Wien, von 5.-6. 2. 1941
„Im Verlauf der Ermittlungen nach dem Verbleib der zur Herstellung der erwähnten Schriften verwendeten Geräte wurde am 6. 2. 1941 in der Werkstätte des Schuhmachermeisters Rudolf Spulka (…) eine Durchsuchung vorgenommen. Hierbei wurden 1 Vervielfältigungsapparat, Marke Geha-Rotary, 9 Tuben Druckerschwärze, einige tausend Blatt Vervielfältigungspapier, 3 Schreibmaschinen, mehrer Matrizen, einzelne kommunistische Flugschriften und verschiedene Aufzeichnungen gefunden. Spulka wurde festgenommen. Die Ermittlungen werden fortgesetzt.“
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien